Das Haar - Lebenskraft & Ausdruck unserer Individualität
In unserer Gesellschaft ist das ursprüngliche Wissen und die Bedeutung unserer Haare verloren gegangen.
Es geht viel mehr um das verändern, beschneiden und "vortäuschen" indem man zum Beispiel eine andere Haarfarbe wählt, sich Locken macht oder diese glättet, anstatt einfach so zu sein wie man ist, natürlich zu sein.
Dabei ist es ein Ausdruck unseres Wesen, wie unsere Haare auf natürliche Weise wachsen.
Es ist ein Ausdruck unserer Individualität, der individuellen Farbe, des persönlichen Temperaments.
Man kann darin lesen wie in einem Buch, wenn es nicht verändert, beschnitten oder gefärbt wird.
Ich selbst habe in jungen Jahren mich zu einer anderen Farbe überreden lassen, Strähnchen gefärbt, um "schöner" auszusehen. Ein wenig an der Länge herumprobiert…Doch irgendwann verändert sich etwas in mir, das beschliesst einfach natürlich zu sein.
Mein Haar zeigt seine wahre Natur und ich fand es schön, so wie es ist.
Nun freue ich mich auch über meine natürlichen weissen Strähnchen.
Als Frau trage ich gerne lang und fühle mich sehr wohl damit.
Als Mann scheint es hier schwieriger. Sehr wenige tragen noch langes Haar
und wenn dann sind es ausdrucksstarke Persönlichkeiten, nach denen man sich gerne mal umdreht. So geht es jedenfalls mir.
Mit der Geburt meines Sohnes erfahre ich ein seltsamen Verhalten in unserer Gesellschaft, wenn man einem kleinen Jungen die Haare wachsen lassen möchte. Ich freue mich über seine feinen Härchen die sanft über seine Ohren wachsen.
Sie verstärken seine kindliche lebensfrohe Art. Und sie besänftigen ihn, machen ihn auch feinsinnig und sensibel.
Ich wünschte jedem Jungen würden wieder die Haare wachsen.
Was wären das für ausdrucksstarke lebendige Kinder, jeder kraftvoll und anders in seiner Art.
Jedoch ist das hier noch die Seltenheit. Es wird ihnen diese kindliche, feine Haarpracht abrasiert.
"Es soll ja praktisch sein und außerdem ist es ein Junge."
Als ich das erste Mal meinen Sohn im Kindergarten mit abgeschorenen Haaren abholte, war ich einfach nur traurig.
Der Vater, von dem ich getrennt lebe, hatte sie ihm "praktischer Weise" abgeschoren.
Ich liebe meinen Sohn und hatte ihn einige Tage nicht gesehen.
Aber als er da vor mir stand, schossen mir nur Tränen ins Gesicht, ich war erschüttert und wütend.
Es ist nicht das gleiche Kind, denn er hat etwas verloren was ihn in seinem Wesen unterstützt und ausgemacht hat.
Ja es sind "nur" Haare, sagt der Verstand. Aber das Herz ist dennoch traurig.
Tatsächlich ist mir im Kindergarten von 200 Kindern nur noch 1 Junge aufgefallen, der lange Haare trägt.
Es ist der Sohn einer Schauspielerin.
Nun ist ein Jahr vergangen und mein Sohn hatte endlich wieder längeres Haar, dass seine Ohren bedeckte.
Er sah aus wie ein "kleiner blonder Michel" und viele mochten ihn gerade weil er so aussieht.
Ja er hat Temperament aber auch viel Sanftheit. Kinder die anders sind und anders aufwachsen,
kommen nun in den Konflikt mit dieser Gesellschaft. Alle anderen Jungen haben ja doch eher kurze Haare.
Und der Vater, der fast sein ganzes Leben langes Haar getragen hat, trennt sich nun auch von seiner Haarpracht.
Also geschieht es wieder, die zarten Kinderhaare werden einfach abrasiert.
Wieder kommen Traurigkeit und Wut in mir auf.
So sehen Jungen wie Männer einheitlich aus und scheinen ja gut zu funktionieren, sei es im Kindergarten oder an der Arbeit.
Ich denke darüber nach, warum ist das so?
Der Ursprung des Haare-Schneidens zeigte sich meiner Ansicht nach im Krieg und Militärdienst. Da dient es sicherlich auch der Hygiene, aber mehr noch der Gleichheit und Funktionalität. Es ist hier keine Individualität gefragt. In früherer Zeit waren es die Sklaven oder Kriegsgefangene denen die Haare bewusst genommen wurden, um sie zu beschämen oder zu entkräften.
In früheren Kulturen waren Haare bei Männern wie Frauen geschätzt und ein Ausdruck von Stärke und "Macht".
In meiner Ausbildung als Yogalehrerin erfahre ich zudem viel über das energetische System unserer Haare und wie sie mit unserer Gesundheit und Intuition verbunden sind. Haare empfangen Sonnenenergie, je länger sie sind um so mehr Vitamin D kann im Körper aufgenommen werden. Zudem besteht das Haar aus Protein. Wenn wir das Haar bis zu seiner vollen Länge wachsen lassen, kann es diese Energie zum Gehirn transportieren. Dies schenkt Gesundheit & Lebenskraft. Mit jedem Haarschnitt versucht der Körper das verlorene Protein wieder auszugleichen und geht an die Proteinreserven um es wieder so schnell wie möglich wachsen zu lassen. Es zeigt sich hier, dass besonders sensible Menschen und Kinder nach einem Haarschnitt sogar krank werden. Zudem gibt es einen wichtigen Zusammenhang zwischen Haaren, Hormonen und allen elektromagnetischen Funktionen des Körpers. Die Haare an den Beinen, unter den Achseln und Augenbrauen haben einen bestimmten Grund. Sie helfen die elektromagnetische Gesundheit des Körpers auszugleichen.
Unsere Haare sind unsere Antennen, über sie fühlen und empfinden wir.
Die natürliche Länge unserer Haare stärkt unsere Intuition, erhöht unser Selbstvertrauen,
gibt uns Anmut und Ausstrahlung. Warum also sollten wir das verhindern?